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Dienstag, 08. April 2008
das friaul
Von wein-sigihiss, 16:45

die friaul reportage.

 

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Montag, 28. Januar 2008
der tag danach
Von wein-sigihiss, 11:01

notizen einer 1990er bdx probe nach 24 std. viel spass damit!

sigi hiss 

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Dienstag, 14. August 2007
champagne
Von wein-sigihiss, 07:52

the challenges of the champagne  region - written in 2005.

sigi hiss

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Freitag, 10. August 2007
bericht - 6. gewürztraminersymposium
Von wein-sigihiss, 18:04

hier nun der bericht vom 6. gewürztraminersymposium, das in tramin stattgefunden hat. ich kann nur jedem empfehlen das nächste mal dabei zu sein.

gruss   sighi hiss

 

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6gewrztraminersymp2007.doc 6gewrztraminersymp2007.doc (295 kb)

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Donnerstag, 31. Mai 2007
grosse sauternes - 26 mal 1967
Von wein-sigihiss, 11:34

eine von jürg richter, wie immer, perfekt organisierte sauternes probe - nach 1937, 1928/29 nun die 3. grosse probe an der ich teilnehmen durfte. was noch alles kommen wird - man könnte vor neid erblassen, wenn man nicht dabei wäre. hier der bericht 1967er weine.

viel spass   sigi hiss

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Donnerstag, 19. April 2007
muss das sein?
Von wein-sigihiss, 09:08

dass die alkoholschraube immer weiter gedreht wird, ist nichts Neues. dass der alkoholgehalt immer wichtiger wird in wettbewerben, ist ebenfalls nichts neues.

vor einigen tagen hat mir ein freund einen 2004 melis aus dem priorat offeriert. mit 15,5 vol. auf dem etikett gingen meine augen schon weit auf, ich war also gefasst was da kommen würde. nun hat der wein, was den alkoholgehalt anbetrifft, zwei seiten. die erste ist, dass die angeblichen 15,5% (es werden dann wohl eher 16% gewesen sein.....) perfekt eingebunden waren - will heißen ein enormer extrakt hat den alkohol abgepuffert und um 15-16% vol. abzupuffern bedarf es eines spitzen lesegutes. auch wirkt der wein nicht gemacht oder künstlich aufgepumpt - sondern er bringt die bedingungen im allgemeinen, des jahres und der lagenspezifischen bedingungen ehrlich und ungeschminkt dar. also = optimales lesegut bis zur höchstmöglichen reife endet in brutalen alkoholwerten & somit in portweinartigen strukturen. die zweite seite ist dass der wein einen erdrückt. es kommt einem vor, wie wenn mike tyson am gaumen zugange ist.

solche weine muss & wird es immer geben und wenn sie das extreme sprich die randerscheinung darstellen, dann ist das in ordnung. nur zum typischen weinstil sollte solches nirgendwo in der weinwelt einzug halten.

sigi hiss

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Montag, 12. Februar 2007
65 jahrgänge mouton rothschild
Von wein-sigihiss, 07:06

der bericht einer unvergleichlichen 2 tägigen Probe. das kribbeln und die erwartungen waren hoch.

viel spass dabei   sigi hiss

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moutonrotschildvon1941bis2005-endgltigefassung.doc moutonrotschildvon1941bis2005-endgltigefassung.doc (687 kb)

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Mittwoch, 07. Februar 2007
80 Bordeaux von CHF 9.- bis 20 CHF in Zürich
Von wein-sigihiss, 11:05

Aus 150, von Händlern und Einkaufsketten, angestellten Weinen selektierte eine sechsköpfige Jury 80 Weine. 10 trockene Weiss-, 2 Süss-, 5 Rose- und 65 Rotweine. Durch die überschaubare Anzahl an Verkostern, zumindest während Fachjournalisten und der Fachhandel probieren konnten, war es eine sehr angenehme Veranstaltung. Die bereitgestellten Gläser präsentierten sich absolut geruchsfrei – nicht immer selbstverständlich. Nur sollte man die Temperatur der Weine besser kontrollieren, waren doch alle Weine zu warm. Ansonsten war die Degustation von der Sopexa sehr gut organisiert.

Von Sigi Hiss

 Vertreten waren die Jahrgänge 1999 bis 2005. Für einige war doch der Zenit deutlich überschritten. Ob man sich da einen Gefallen tut, solche Weine anzustellen und der Öffentlichkeit zu präsentieren, sei mal dahingestellt.

Fangen wir mit den Süßweinen an. Zwei an der Zahl, war der 2004 Caprice de Bastor-Lamontage zwar Ordnung, ohne aber größere Ansprüche anzumelden. CHF 18.- sind nicht wenig, für das wenige was er bietet. Der 2005 Sainte-Croix-du-Mont dagegen – für CHF 10 – hatte deutlich mehr Substanz und hält sich auch weitere 3-4 Jahre, ein hervorragender Gegenwert.

Die trockenen Weißweine waren sauberer Durchschnitt, ohne nennenswerte Ausreißer. Weine die für den relativ schnellen Verbrauch gemacht sind. Teilweise sogar mit Herkunftscharakter.

Bei den Rotweinen fielen einige mit unsauberen Noten auf. Brett (Brettanomyces) wie es im Fachjargon heißt, ist ein Geruch, der wenn er in hoher Konzentration auftritt, zum Fehler wird. Starker Schweißton oder ein Mäuseln des Weines sind eindeutige Anzeichen dafür. Fünf an der Zahl mit deutlichem Brett sind fünf zu viel, weitere fünf hatten einen leichten Brett Geruch. Des Weiteren waren viele 2003 Weine dabei, die sehr alkoholisch und wenig Extrakt hatten, der das Alkoholische hätte abpuffern können. Drei Weine hatten einen deutlichen Untypischen Alterungston – kurz UTA genannt. Zwei weitere hatten deutliche oxidative Noten. Ungefähr die Hälfte der Rotweine waren sauber gemacht – nicht mehr und nicht weniger und das für manchmal CHF 20.-.-.....!? Viel Rustikales und Einfaches war da zu finden. Unreifes Traubengut und hohe Erträge sind sicher zwei Parameter die hier eine große Rolle spielen.

Aber auch ein paar sehr hochwertige Alltagsbordeaux. Der 2004 Mouton Cadet glänzte mit einer leicht überreifen Aromatik und klarer sauberer Frucht. Durchaus mit Tiefe und Stil. Auf dem Punkt mit einer schönen Balance und einsetzender Reife war der 2000 Clos de la Tour. Eine tolle Struktur, Tiefe und Komplexität hatte der 2003 Chateau de Seguin Cuvee Prestige, für CHF 10.- ein toller Wein. Von der Cotes de Blaye ist Les Bertrands – vertreten mit dem 2003 und dem 1999. beide eine klare Empfehlung, wobei der 1999 sehr reif ist. Von den Premieres Cotes de Bordeaux ist der 2000 Grand Moueys, mit der beste Wein der Probe, ein sicherer Wert, hier aus der Magnum. Leichte Reifetöne zwar schon, aber mit einer herrlichen ausbalancierten Art. Aus der gleichen Appellation ist der 2003 l’Orangerie de Carignan. Noch mit Tannin und Kraft beladen, hat der Wein einfach Charakter und Tiefe – Klasse. Was Saint-Emilion angestellt hat, war vielfach indiskutabel und schlecht. Etwas besser waren Medoc und Graves.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, hatte ich das Gefühl, da sollten ein paar liegen gebliebene Weine an den Mann und die Frau gebracht werden. Belegt wird das auch durch die Tatsache, dass sehr wenig 2004 oder 2005 angestellt waren.

Alle angestellten Weine können sie unter www.80bordeaux.ch abrufen – linker Rand: unter Broschüre downloaden.

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Freitag, 19. Januar 2007
the perfect burgundy
Von wein-sigihiss, 17:09

enjoy the story of the perfect burgundy.

here the german version: http://sigihiss.beeplog.de/19384_252657.htm

sigi hiss

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Der perfekte Burgunder
Von wein-sigihiss, 15:49

der artikel als word dokument.

hier die englische version: http://sigihiss.beeplog.de/19384_252698.htm

viel spass    sigi hiss

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Montag, 11. Dezember 2006
Der degustierte Flaschenhals
Von wein-sigihiss, 11:09

Was aus der Flasche ausläuft, muss nicht immer schlecht sein.

Von Sigi Hiss

Ein Weinpaket aus England, eine Flasche Sauternes aus 1896, das Ausgelaufene aus dieser alten Flasche und warum dies Flasche nicht zurück an den Absender ging.

Die Bestellung der Weine bei dieser sehr seriösen Weinhandelsfirma aus London klappte, wie immer, am Schnürchen. Man kennt sich und man vertraut sich gegenseitig. Diesmal war eine 1896er Sigalas-Rabaud mit im Paket. Der Preis war in Ordnung, das Niveau very very low shoulder und das Etikett eines von Christies mit den nötigen Informationen. Der Wein war nicht zum Wiederverkauf, sondern dazu bestimmt meinen Gaumen zu erfreuen.

Aus unerfindlichen Gründen wurde das Paket an die falsche Adresse geliefert – ein Freund bekam das Paket. Sein Anruf versetzte mich erst einmal in eine Art Schockzustand. Nicht weil er das Paket bekam, sondern weil er mitteilte, dass der 1896er ausgelaufen war. Das vorher schon nicht sehr gute Niveau sank nun auf ein Level namens very below low shoulder – höchste Alarmstufe also. Meine Lähmung hatte sich wieder gelegt, da dachte ich, London informieren  - Houston wir haben ein Problem - und die Flasche zurücksenden. London meldet entschuldigend, klar wir nehmen die Flasche zurück. Nachgedacht, für gut befunden und Thema ad Acta gelegt. Mein Freund sollte die Flaschen demnächst bei mir vorbei bringen. Exakt einen Tag bevor wir uns treffen wollten bekam ich eine Email von ihm mit folgendem Inhalt:

“...also du bist ja der Käufer, aber ich hab das Ausgelaufene am Flaschenhals und am Verpackungspapier „degustiert“ und das  schmeckt vorzüglich. Da sehr viel ausgelaufen ist, ging das sehr gut. Hmmm das war wirklich gut, wollen wir zusammen die Flasche nicht trotzdem trinken?“.

Man könne ja die Notizen beider Weine – der ausgelaufene und der nicht ausgelaufene Teil -  miteinander vergleichen, erwiderte ich mit dem Hintergrund, ihn auf die Schippe zu nehmen. Probiert haben wir den Wein und die Notizen des nicht ausgelaufenen Teiles hier aufgeschrieben. Wie froh war ich, dass die Flasche nicht nach London zurück ging, denn sonst hätte ich niemals geglaubt dass ein ausgelaufener Teil eines  Wein besser sein könnte als der nicht ausgelaufene. Die Notizen des Ausgelaufenen sind im Bermudadreieck der mythischen Weine verschollen, so basieren die besonderen Qualitäten leider nur auf mündlichen Überlieferungen.

1896 Sigalas-Rabaud

below low shoulder: brauner farbton der nichts gutes verheisst, mit grünlichen reflexen was auf einen starken oxidativen einfluss hindeutet, muffig, feuchter keller, madeira-note, viel flüchtige säure, talkum, bitteres malz, wird etwas besser an der luft. am gaumen gute balance, noch gute süsse & deutliche säure, bitter, leicht muffig, rübenzucker, oxidation bemerkbar, mittlerer abgang der leicht dumpf ist. enttäuschend aber ok. 

 

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Dienstag, 28. November 2006
Chateau Filhot – fast schon eine Legende
Von wein-sigihiss, 07:07

Chateau Filhot – fast schon eine Legende

Eine Karikatur eines einst großen Sauternes.

Von Sigi Hiss

Chateau Filhot wurde im Jahre 1709 von Romain de Filhot gegründet. Nach der französischen Revolution fiel es von 1807 bis 1935 in die Verantwortung der Familie Lur-Saluces, damalige Besitzer von Chateau D`Yquem. Die Reputation und Qualität war, zumindest bis zu dieser Zeit, nahezu einzigartig. 1976 wurde das Chateau nach unruhigen Jahren, bedingt durch einige Besitzerwechsel – von Comte Henri de Vaucelles gekauft.

Thomas Jefferson, dritter amerikanischer Präsident (1801 - 1809) und Weinliebhaber, stufte Filhot in der Qualität damals direkt hinter D’Yquem ein. D`Yquem stellte schon damals die Spitze in Sauternes dar.

In der Klassifizierung von 1855 wurde Filhot als Deuxième Cru Classé eingestuft. Jeffersons Beurteilungen wurden im übrigen, in die Einstufung von 1855 mit einbezogen. Prinzipiell ist die Einstufung aus dem Jahr 1855 der Bordelaiser Chateaux in Sachen Sauternes aussagekräftiger als beim Rotwein.

Heutzutage genießt Filhot einen eher fragwürdigen aber dennoch fast schon legendären Ruf. Fast schon eine Legende im negativen Sinne, könnte man sagen, wenn ich von anderen und von mir selbst, Verkostungsnotizen anschaue. Schlage ich bei Broadbent nach, so lese ich sehr zutreffende Aussagen wie beim 1929er :“ Hurrah! One of the better Filhot Vintages“ oder beim 1983er:“Not a great 83 but a very good Filhot“.

Ähnliches schreiben Jürg Richter, Rene Gabriel und Robert Parker. Schon, seit sehr langem findet man bei Sauternes-Degustationen den Filhot nahezu immer auf den hinteren Rängen. Immer mal gibt es gute Weine, aber ist dies ist für ein Deuxième Cru Classé genug? Eindeutig nicht. Selbst für Weinliebhaber, die in Sachen Sauternes unerfahren sind, sind die mageren Qualitäten leicht zu erkennen. Mager, ganz wie die spindeldürren Models auf den Laufstegen – mächtig aufgeputzt, aber nichts dran.

Warum aber nur ein Chateau herausnehmen? Den Ruf, den Filhot heute genießt, geht schon ins Belustigende. Man macht sich lustig und nimmt Filhot mit in die Probe. Das schlechte Beispiel eines Sauternes soll ja auch in der Probe mir drin sein, nicht wahr? Mit dem Resultat, dass man die Weine von Filhot nicht mehr ernst nimmt. Einfach aus diesem Grund heraus trifft es Filhot.                            

Vor kurzem, an einer der perfekt organisierten Sauternes-Proben des Süßwein-Experten Jürg Richter, kam eine Serie mit den Jahren 1904 – 1908 – 1918 – 1920 – 1929 – 1937 auf den Tisch. 1929 und 1937 sind ausgewiesene Jahrhundertweine und in dieser Reihe der Filhots waren diese deutlich die besten – Betonung auf die besten Filhots. Im allgemeinen Jahrgangsniveau waren es aber mäßige bis sehr enttäuschende Weine.

Die Filhots sind in jungen Jahren gut zu trinken, wenn aus einem Topjahrgang kommend. Eher leichter im Stil mit Betonung auf das Frische im Sauternes, böse Zungen sprechen von dünner Struktur, womit wir wieder bei den Models sind. Kommen sie eher aus einem schwächeren Jahrgang, dann sieht es bei den jüngeren Filhots sehr düster aus. Nahezu pechrabenschwarz ist das Bild bei älteren Weinen und hier rede ich nicht von 50 Jahren und mehr. Schon nach teilweise 8 bis 10 Jahren nimmt das Dilemma seinen unvermeidlichen Lauf. Nehmen wir 1996, ein hervorragendes, und 1997 ein sehr gutes Jahr. Aus beiden sind die Weine schon jetzt nicht mehr der Rede wert. In den erwähnten Jahrgängen 1929 und 1937 war es sehr schwer, schwache Weine zu produzieren. Provokativ ausgedrückt, bedurfte es unmenschlicher Anstrengungen, um so etwas zustande zu bringen.

Der 1908er – ein Katastrophenjahr - trug bei mir unter der Rubrik Gaumen die Notiz:“...giftig schmeckend, faulige Noten...“. 1918 – gutes Jahr - bekam ein:“...untrinkbar...urinale Noten...“.

Was wundert, sind die angeblichen extrem niedrigen Erträge, welche das Chateau angibt – 15 bis 18 hl/ha. Hohe Erträge, sind oft der erste Faktor, an dem man versucht, schwache Qualitäten fest zu machen. Bei diesen Zahlen, sind sie denn richtig, kann dies aber fast nicht der Fall sein. Vermuten kann man, dass die Lese sehr früh erfolgt und deshalb kaum Botrytisbefall und somit entsprechend niedrige Extraktwerte in den Beeren das Ergebnis ist.

Trotz alledem sind in fast jeder Sauternes-Probe ein oder mehrere Filhot`s zu finden. Oft wird mit aller Mühe versucht, in den Weinen wenigstens nur einen winzig kleinen Ansatz zu finden. Aber es ist wie verhext, alles da gewesene an Renommee und Qualität ist wie vom Erdboden verschluckt, nichts mehr zu finden. Wie nie da gewesen. Filhot war mal ein Name, ein Begriff für Sauternes schlechthin. Was würde Thomas Jefferson wohl dazu sagen?

Sicherlich wird aufgrund des Rufes, den Filhot heute hat, der Qualität der Weine das eine oder andere mal unrecht getan. Es sollte jedem Filhot die Gerechtigkeit widerfahren wie allen anderen Sauternes.

Ein Begriff wurde übrigens bei der erwähnten Probe geboren: „Das ist der Farbton Filhot“. Nahezu immer sehr helle bis blasshelle Farbe zeichnet die Weine unter anderem aus. Erstaunlich wiederum sind die Preise, die man für ältere Filhot bezahlen muss. Selbst in den bekannt schlechten Jahren bezahlt man enorme Summen.

Ich hoffe ich erlebe es noch, dass Filhot sich irgendwann, wie der Phönix aus der Asche erhebt und dann mit trotzigem und wieder stolzem Blick von oben auf den Autor dieser Zeilen herabschaut. Im Hintergrund das Lied von der Gruppe Whitesnake „Here I go again“ hörend.

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Donnerstag, 07. September 2006
vdp grosse gewächse vorpremiere in wiesbaden
Von wein-sigihiss, 09:59

28./29. august 2006  

zum dritten mal wurden in den wiesbadener kurkolonnaden die großen gewächse dem ausgewählten fachpublikum vorgestellt. dass der deutsche wein im allgemeinen und die spitzengewächse des vdp’s im speziellen, an internationaler bedeutung gewinnen, lässt sich an der teilnahme bekannter weinexperten aus ganz europa belegen. jancis robinson mw, tom stevenson, dr. schuler mw, helmut knall und andere waren vor ort. aus deutscher sicht war ebenfalls das who is who anwesend. marcus hofschuster, armin diel, jürgen fendt, jürgen von der mark mw sind hier stellvertretend zu nennen.

der ablauf bzw. die praktische durchführung der probe, die über 2 tage und ca. 250 weine gehen konnte, kann man nur als absolut professionell bezeichnen. weissweine aus 2005, rotweine aus 2004 mit ein paar nachzüglern aus 2003. die weine wurden an den tisch gebracht und eingeschenkt. die geschwindigkeit konnte jeder seinen persönlichen vorlieben nach gestalten. einige haben wohl das gesamte sortiment verkostet, andere wiederum nur einen kleinen teil davon. je nachdem ob man sich einen überblick über den jahrgang verschaffen oder einzelne weinregionen oder winzer genaustens beurteilen wollte – alles war möglich. dem service vor ort muss man ein großes kompliment machen, auch wenn der eine oder andere teilnehmer manchmal etwas säuerlich drein schaute, wenn es ein paar minuten dauerte, bis eine servicekraft frei wurde.  

 

der allgemeine eindruck des 2004 / 2005 ist sehr gut bis stellenweise hervorragend. Aber es gab auch weine die nicht die geforderte qualität eines großen gewächses hatten. die spätburgunder sind auf hohem niveau mit sehr gutem lagerpotenzial. eine sehr gute Balance von tannine - säure - extrakt - alkohol kennzeichnet diese. der barrique-einsatz ist bei allen gelungen, wobei man natürlich in diesem Stadium das holz noch deutlich wahrnimmt. dies wird sich aber mit der zeit einbinden. keiner der weine war etwa überholzt. die weissburgunder zeigten fast nahtlos eine sehr hohe qualität - wobei auch hier die balance der tannine, säure, extrakte und alkohol zueinander die stärke in 2005 sind. 

 

bei den rieslingen fiel uns bei manchen weinen extreme gerbstoffe auf, wohl bei den meisten durch eine lange maischestandzeit hervorgerufen - manche weine gehen daran förmlich kaputt. im allgemeinen jedoch ein sehr gut jahrgang. manche gebiete zeichneten sich aber durch eine sehr inhomogene qualitätsbreite auf. es wurde sehr wenig mit restsüße versucht zu retuschieren und künstlich exotische fruchtcocktails waren nahezu nicht zu finden - eine sehr positive entwicklung.

die einzelnen verkosteten regionen folgen demnächst und werden laufend aktualisiert:

baden http://sigihiss.beeplog.de/19384_174533.htm

franken http://sigihiss.beeplog.de/19384_175205.htm

m-s-r http://sigihiss.beeplog.de/19384_178592.htm

 

 

 

sigi hiss

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sektverkostung mit tom stevenson
Von wein-sigihiss, 09:54

Sektverkostung durch T. Stevenson, M. Schmidt und S. Hiss

Von Sigi Hiss 

Am Vorabend der diesjährigen „Große Gewächse“ Premiere des VDP in Wiesbaden, wurden 65 deutsche Sekte der Kategorien Brut und Extrabrut, in den Räumen der Weinfachhandlung Breunig im fränkischen Haibach verkostet. Der Autor traf unter den 105 eingesandten Sekten die Vorauswahl, 65 Schaumweine kamen in die Bewertung. Die Degustation sollte den Verkostern, vor allem Tom Stevenson, einen Überblick über den aktuellen Stand deutscher Sekterzeugung geben. Er ist unter anderem der Verfasser des „Wine Report“ und der „Sotheby’s World Encyclopedia of Champagne & sparkling wine“ und wird die Resultate in die nächsten Ausgaben, mit einfließen lassen. Verkostet wurde offen, da nicht die einzelnen Platzierungen, sondern der allgemeine Qualitätsstand erfasst werden sollte. 

Der VDP unterstützte die Probe, indem er seine Mitglieder in einem Rundschreiben bat, ihre Sekte anzustellen. Auch einige Weingüter die nicht Mitglied des VDP sind stellten ihre Sekte zur Probe an. Während der Verkostung konnte jeder Juror ein oder mehrere Sekte des jeweiligen Flights für die Gruppe der Besten benennen. 14 Schaumweine schafften es in diese „Finale“. Unter ihnen wurden sechs als die Besten ermittelt. Probiert wurden zuerst die Extrabrut und danach die Brut Sekte. Innerhalb dieser Einteilung kamen zuerst die Burgunder und danach die Rieslinge an die Reihe. 

Ergebnis

Auf alle  105 eingesandten Sekte bezogen,  kann man folgende einfache, aber aussagekräftige Einteilung vornehmen:

 

Kork                                                              10% 

Fehlerhaft – Unsauber - Oxidiert                         10%

Einfache Qualität                                             36% 

Gute Qualität                                                  30% 

Sehr gute Qualität                                           10% 

Top Qualität                                                    4% 

Weltklasse                                                       0%                 

Beginnen wir mit den zu kritisierenden Punkten. Man muss klar feststellen, dass kein Sekt dabei war, der an die Qualität – nicht an den Stil! - eines großen Champagners heran kam. Zugegeben, dies wäre auch nur zu erhoffen, aber nicht zu erwarten gewesen. Des Weiteren war das allgemeine Niveau der 105 Sekte kein Anlass, in Jubel auszubrechen - waren doch einige Sekte deutlich über dem Zenit oder hatten gar UTA und hätten also erst gar nicht angestellt werden sollen. Keine neue Erfahrung, leider.

 

Wenn man den Anspruch des VDP, die Spitze in Deutschland zu repräsentieren, ernst nimmt, sind die Zahlen erschreckend. Der Anteil von Weinen der Kategorien, Fehlerhaft - Einfache Qualität - Gute Qualität, war viel zu hoch,  Top Qualität zu selten und das gänzliche Fehlen von Weltklasse mehr als bedauerlich. Immerhin ein Großteil der Sekte war aus dem VDP, dass Schaumweine nicht in deren Statuten vorkommen, spielt keine Rolle. In einem Spitzenbetrieb sollte jeder erzeugte Wein ernst genommen werden. Genau dies fehlt bei deutschen Sekten des öfteren, was schmeckbar ist. Sekt wird oft nur als „nebenherfahrendes“ Produkt hergestellt, was einerseits sehr schade und andererseits fast schon als fahrlässig zu bezeichnen ist. Bei den Rieslingsekten war das typische Pfirsicharoma bei relativ vielen Sekten sehr künstlich, parfümiert und teilweise ins seifige gehend.

 

Nun zu den positiven Aspekten. Da gab es mineralische Rieslingsekte, mit einer saftigen und gleichzeitig knackigen Säure, mit erdigen, nach Schiefer und Weinbergspfirsich schmeckenden Aromen, vertreten. Diese Terroir, das fast nur in Deutschland zu finden ist, könnte ohne weiteres die Basis für Schaumweine sein, die in der Liga großer Champagner mitspielen. Zu wenige erkennen und nutzen diese Nische im Schaumweinmarkt aus.

 

Bei den  Burgundersekten waren einige sehr stoffige und cremige darunter, welche sich nicht zu verstecken brauchen. Eleganz und Finesse zeichneten ebenfalls einige Weine aus, das lange Hefelager war hier klar zu erkennen. Sicher ein Grundbaustein für komplexe Schaumweine.

 

Der Einsatz der Dosage wurde im allgemeinen sehr gut gehandhabt. Sowohl die Balance als auch die Einbindung war ohne Kritikpunkte. Hier kann man in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung erkennen. Nur wenige Weine fielen durch zu hohe oder nicht eingebundene Dosage auf. Bei den Extrabrut war das  Niveau sehr hoch. Da Extrabrut, schwache oder mittelmäßige Grundweine gnadenlos aufdeckt, ist das ein sehr gutes Ergebnis.

 

Eher unbekannte Weingüter fielen mit erstaunlichen Qualitäten auf. Zitat Stevenson:“ Ein paar neue Namen, die ich mir sicher notieren werde“. Michael Schmidt, der für die deutschen Abschnitte der Stevenson - Bücher verantwortlich zeichnet, sah das sehr ähnlich. Der Autor kann dem nicht widersprechen. 

Fazit   

Ich hätte mir ein höheres Qualitätsniveau erhofft, im speziellen sollten bei solch einer Probe, keine fehlerhaften Weine dabei sein. Das allgemeine Ergebnis enttäuschte schon teilweise, nicht so sehr Tom Stevenson, der dies in etwa so erwartet hatte. Der Autor war sich vor der Probe sicher gewesen, da komme deutlich mehr.

 

Der deutsche Sekt könnte, bei einer mehr auf die spezifischen Anforderungen von Schaumweinen ausgerichteten Produktion, eine ernsthafte Alternative zum Champagner sein. Es wird hier eine kleine, sehr feine und auch prestigeträchtige Marktnische vernachlässigt. Bei einem Mindestpreis von € 20.- für Champagner kann ein deutscher Winzer sicher auch noch sehr gutes Geld verdienen, vorausgesetzt er verschreibt sich kompromisslos der Qualität.

Ein paar Impressionen der Verkostung 

 

 

       

tom bei der arbeit                                            stillleben

 

 

 

 

 konzentration

 

 

 

 

 

 

             michael schmidt & tom stevenson 

 

                  von links: stevenson, schmidt, hiss, breunig 

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Donnerstag, 17. August 2006
Neue Technologien - Ansichten & Fakten
Von wein-sigihiss, 11:13

Neue Technologien

Ansichten & Fakten von Sigi Hiss  

 

Längst ist die Weinbereitung kein idyllischer Vorgang mehr, zu dem nur der Rebensaft, ein Fass und ein Winzer gebraucht werden. Moderne Technologien und Verfahren haben längst Einzug in den Keller gehalten. Und es kommt immer wieder Neues hinzu.  

 

Aufgezeigt werden soll, dass zwar nicht alles des Teufels Zeug ist, es heute aber Weine gibt, welche durchaus von dem besagten Herrn mit den Hörnern und der etwas rötlichen Hautfarbe gemacht sein könnten.  

 

Ich erinnere mich sehr gut, als ich zum erstenmal die 50-kg-Zuckersäcke in einem Weinbaubetrieb gesehen habe. Was bitte sucht industriell erzeugt Zucker in einem angesehenen Betrieb – ich war durch und durch schockiert. Gerade fing ich an mich mit Wein zu befassen und hielt es für ein reines Naturprodukt, nur aus Trauben bzw. dessen Saft. Schnell lernte ich dass nahezu jeder Winzer die Chaptalisation, wie die Aufbesserung auch genannt wird, zur Alkoholerhöhung seines Weines anwendet. Gegen manche der modernen Verfahren ist diese Art von Aufbessern zwar geradezu Bio-Produktion in reinster Form, aber die eigenen, vertrauten Methoden werden jedoch selten hinterfragt. Es sind meist die neuen Dinge, die man nicht kennt und nicht benutzt, welche Angst und Panik verbreiten. Auf sie wird gern aus allen Rohren geschossen.  

 

Es regen sich Winzer, Verbände und Weinfreunde über die neusten Technologien auf die von anderen benutzt werden. Im Gegensatz dazu wird sehr viel Augenwischerei und Heuchelei mit den eigenen traditionellen Methoden der Weinerzeugung betrieben. Nehmen wir die Mostkonzentration und kommen somit zum Zucker zurück. Hier wird Wasser entzogen um den Wein konzentrierter erscheinen zu lassen. Was aber ist naturbezogener – weineigenes Wasser zu entziehen oder industriell erzeugten Zucker aus Zuckerrüben zuzugeben? Betrachtet man es, nüchtern und sachlich gibt es wohl nur eine Antwort. Bei der Mostkonzentration steht eben eine Maschine, mit Knöpfen und Reglern im Raum, überspitzt gesagt: Man gibt an einem Ende die Trauben rein - stellt den gewünschten Wein ein - nach etwas Rumpeln und Getöse kommt hinten der fertig abgefüllte perfekte Wein heraus. So oder so ähnlich argumentieren oder fühlen diejenigen, welche die Mostkonzentration strikt ablehnen. Ganz klar ist zu sagen, daß Spitzenweine mit und ohne die Mostkonzentration erzeugt werden. Das will zwar keiner hören, aber es ist durchaus so. Wie bei fast allem ist der Mensch derjenige, welcher den Schaden anrichtet.  

 

Weiter können wir zum Barriqueausbau gehen. Durch das Reifenlassen der Weine in Eichenbarriques wird der Wein in seiner Aromatik verändert, dies erfolgt durch Abgabe von Stoffen aus dem Holz des Barrique und durch einen Luftaustausch über das Holz. Das ist sehr teuer, denn ein Barrique kostet je nach Herkunft so um 300 – 800 €. Die Abgabe dieser Aromastoffe ist nach der dritten, vierten Belegung nur noch sehr geringfügig, man braucht also neue Fässer.

Eine Stufe weiter geht man mit dem einhängen von Eichenstäben in das Fass, eindeutig kostengünstiger, denn der Austausch die Stäbe kostet weniger als ein neues Barrique und sie können beliebig oft ausgewechselt werden. Die nächste Stufe bildet der Einsatz von Eichenspänen, welche dem Wein im Tank zugesetzt werden. Offensichtlich geht es um die Produktionskosten: Der Einsatz eines Barriques kostet ca. zwischen 0,5 und 1 Euro pro Flasche. Bei den Eichenspänen kommt man auf ca.0,10 Cent. Da ist dann erst mal der Buchhalter der Chef im Weingut. Ein fast nicht zu widerlegendes Argument bei Spänen ist aber auch der ökologische Faktor – für die Späne sind viel weniger Eichen zu fällen. Hier, bei den Spänen, sind wir meiner Meinung nach an dem Punkt, wo es zu diskutieren gilt.  

 

Wie groß dürfen solche Späne sein? Wann haben wir sehr kleine Späne, wann Pulver und vom Pulver zum flüssigen Eichenspan ist, es dann auch nicht mehr weit. Dürfen die Späne / Pulver / Flüssigkeiten aromatisiert werden? Das Barrique wird es indirekt durch die sogenannte Toastung auch. Die Fässer werden innen dem Feuer eine bestimmte Zeit ausgesetzt – je nach Dauer und Intensität hat das unterschiedliche Auswirkungen auf die spätere Aromaabgabe an den Wein.

Die Gefahr dieser bisher genannten Methoden liegt nicht in ihnen selbst. Die Frage ist: Wo zieht man die Grenze. Um es am Beispiel der Eichenspäne zu verdeutlichen: Wann sind es Späne und wo ist es Pulver.  

 

Als deutlich gravierender empfinde ich den Einsatz von Aromahefen. Mit ihnen ist es möglich dem Wein bestimmte Aromen bzw. Aromenspektren einzuverleiben. Einem Müller-Thurgau kann dadurch eine eindeutige Sauvignon-Blanc-Aromatik gegeben werden. Will man mehr in die erdige, nussige Richtung gehen so nimmt man einfach eine andere Aromahefe. Wobei auch hier die Definition welches Produkt eine Aromahefe ist, wieder sehr schwer wird. Da die Empfindungen subjektiv sind und es keine meßbaren Parameter gibt – wer will da die Grenze ziehen? Auch „normale Reinzuchthefen“ bringen bestimmte Aroma- oder Stilrichtungen in den Wein. Aus meiner Sicht sind Aromahefen das deutlich gefährlichere Instrument als etwa die Mostkonzentration oder Eichenholzspäne, weil sie das Naturprodukt stärker manipulieren. 

Die Spitze des Eisbergs ist für mich aber das sogenannte Spinning-Column-Verfahren. In einer Spinning Column (wörtlich: Schleuderzylinder) wird der Wein entaromatisiert und entalkoholisiert. Es entstehen die Fraktionen Aroma, Alkohol, Wein ohne Aroma und Wein ohne Aroma und ohne Alkohol. Jetzt kann der Wein wieder zusammengefügt werden - in dem gewünschten Verhältnis. Das heißt nichts anderes, als dass man Weine wie ein neues zu bestellendes Auto mit Zubehör und Spezialausstattung ordern kann. Von dieser Komponente etwas weniger aber dafür von jenem bitte soviel wie möglich. Unbedingt hätte ich gerne viel Aroma, etwa Alkohol 12% und dazu noch eine niedrige Säure. Einzelne Aromen kann man mit der Maschine nicht selektieren um sie dann wieder dazuzugeben.

 

Und die Moral von der Geschicht...?  

Die Schwierigkeit besteht darin, eine klar definierte Grenze zu ziehen. Wo ist die Linie überschritten zum Kunstwein? Welche Institution hat genug Macht, man muss es so nennen, um eine Einigung auf nationaler, europäischer oder gar weltweiter Ebene zu erreichen. Dazu kommt noch, dass viele Emotionen eine sachliche und faktenorientierte Diskussion unter den Interessensgruppen nahezu unmöglich macht. Nüchtern betrachtet ist gegen eingehängte Holzlatten und Eichenholzspänen, bis zu einer bestimmten Größe nichts einzuwenden. Ebenso mit der Mostkonzentration. Das impliziert jedoch nicht, dass der Produzent aus eigener Überzeugung diese Techniken nicht anwenden möchte. Eine gegenseitige Respektierung beider Standpunkte würde die Zukunft des Qualitätsweinbaues ein ganzes Stück weiterbringen. Ist man konsequent gegen diese oben erwähnten Techniken, dann sollte man auch das chaptalisieren und anderes mit einbeziehen. Dogmen und einseitige Sichtweisen bringen keinen wirklich weiter.  

Aromatisierte Pulver, flüssige Aromastoffe, Spinning-Column sind jedoch über der Grenze des Tolerierbaren, aus meiner Sicht.

 

Die Kennzeichnung, an sich wäre eine sehr gute Sache, hat den Haken, dass eh schon zuviel auf dem Etikett steht. Siehe Schwefel, eine unsinnige Verbraucherinformation, da beispielsweise ein Blumenkohl ein zigfaches an Schwefel enthält....!?

Eine sofortige und allen gerechte Lösung gibt es aktuell nicht und wird es wohl in absehbarer Zeit auch nicht geben. 

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Mittwoch, 26. Juli 2006
die schnapsgustl & tokajer um 1750
Von wein-sigihiss, 08:08

hallo,

der artikel zu der ungblaublichen tokajer probe zusammen mit hugh johnson & jürg richter. die ältesten weine waren ca. aus der mitte des 18. jahrhunderts. viel spass damit. bitte vor dem weiterverwenden des artikels, mit mir in verbindung setzen. danke.

gruss   sigi hiss

Angehängte Dateien:
schnapsgustllondonblog.doc schnapsgustllondonblog.doc (488 kb)

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Samstag, 08. Juli 2006
kritik an den eigenen weinen
Von wein-sigihiss, 10:35

Ein Wein -  unzählig verschiedene Bewertungen & Einschätzungen. Ob Profis oder Laien, immer wird es über ein und denselben Wein verschiedene Meinungen geben. das ist auch gut so.

 Aus der Sicht des Winzers ist Kritik an seinen Weinen, natürlich immer etwas sehr Persönliches. Es stellt Kritik an den eigenen Kindern dar. Wer würde sich da nicht, als erste Reaktion, vehement dagegen zur Wehr setzen und erst einmal den eigenen Nachwuchs schützen. Eine allzu sehr menschliche Reaktion. Danach jedoch könnte der qualitätsbewusste Winzer sich der Kritik stellen und aus derselben seine ganz eigenen sachlichen Rückschlüsse ziehen. Sicher, zwingen kann und will man niemanden. Bei erhaltenem Lob stellt man sich diesem ja auch allzu gerne, bzw. man nimmt täglich eine warme Dusche davon und lässt an dieser sogar seine Kunden via Weingutsmitteilungen teilhaben. Dass fast alle dieser Kundeninformationen nahezu deckungsgleich sind, ist eine andere Geschichte. Die Verkoster, welche die eigenen Weine positiv bewerten, sind dann jene, die etwas von Wein verstehen. Die anderen haben und hatten eh nie Ahnung und können grad einmal Weiß von Rot unterscheiden. Sofort werden keine Weine mehr eingeschickt oder gedroht, dass sofort alle Anzeigen zurückgezogen werden. Nicht selten wird so reagiert: „Sollten die Bewertungen nicht mindestens gut sein, werden keine Anzeigen mehr geschaltet". Schade um die seriöse Kritik. Auf Tatsachen oder sensorische Hinweise wird erst gar nicht eingegangen. Sich Kritik zu stellen ist nicht leicht, aber versuchen kann man es zumindest. Es würde der Qualität der Weine nicht schaden.

 

sigi hiss, einsiedeln  

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Freitag, 09. Juni 2006
41 sauternes weine aus 1928 / 29
Von wein-sigihiss, 14:28

hier nun endlich der artikel inkl. der degu-notizen zur grossen sauternes probe. des besseren lesens wegen, als word datei angehängt. dieser artikel darf nicht ohne vorherige anfrage weiterverwendet werden.

viel spass damit   sigi

Angehängte Dateien:
altesauternesoderwarenesdochjung.doc altesauternesoderwarenesdochjung.doc (218 kb)

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Donnerstag, 22. Dezember 2005
der alte mann und ....
Von wein-sigihiss, 13:25

michael broadbent, master of wine und grandseigneur der weinwelt, mit silberfarbener haarpracht, schaut mit charme und witz unter der brille hervor. Es umgibt ihn eine starke aura, die sofort zu spüren ist, sobald er den raum betritt. Nichts von stargehabe oder ich-weiß-mehr-als-ihr-alle-zusammen-getue. Sehr freundlich und nett....ein opa mit seinem enkel  auf dem schoß dem er geschichten erzählt. So in etwa wirkt er auf mich.

selbstdarstellung ist michael broadbent absolut fern. man merkt, ja spürt fast körperlich daß er seine geschichten & erfahrungen einfach nur mitteilen will und daran immer noch große freude empfindet. und egal wie man zu ihm steht, oder was man von ihm als weinexperte hält – seine erfahrungen und geschichten um den wein sind ebenso faszinierend wie lehrreich. manche sagen, er sei nicht mehr up to date oder habe den zug der zeit verpaßt – da dürfte ein wenig neid darüber mitschwingen, was er alles verkostet hat. ein wenig hat es mich wirklich an meinen opa erinnert wenn er mir auf der treppe vor seinem haus geschichten von gott und der welt erzählt hat und ich gespannt zugehört habe. vielleicht klingt das alles etwas altmodisch und verklärt – mag sein – aber ich genieße so etwas sehr.

man sieht und lernt viele mw’s kennen in london, man hat fast das gefühl es gibt tausende davon, aber nur wenige sind so unprätentiös wie er.

so und nun zum eigentlichen anlass diese kleinen berichtes: eine chateau-latour-horizontale aus vier jahrzehnten.

es stellt sich schon eine gewisse ehrfurcht ein wenn man die flaschen so in einer reihe stehen sieht – jedoch sobald die weine im glas sind steigt die konzentration schlagartig und die „arbeit“ beginnt. gibt es eine schönere „arbeit“ als weine zu verkosten & sie dann nachher noch zu genießen ?  NEIN !!!

alles sitzt gespannt da und wartet bis michael broadbent seine erfahrungen zum besten gegeben hat, ich bin der einzige der die weine anfängt zu probieren........oha...egal. der alte mann verändert sich nicht in den nächsten minuten....die weine sehr wohl. also weitermachen.

es werden immer zwei weine eingeschenkt - verkostet und dann besprochen..... das heißt in der praxis, der alte mann kramt in seinen archiv und erzählt davon wie der wein damals in jungen jahren war........wie bob mondavi in den  70igern nach Bordeaux kam, um zu lernen wie bordeaux gemacht wird und wie er schmeckt.....über gespräche mit andre l. simon .

notizen: http://sigihiss.beeplog.de/19384_41457.htm

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Donnerstag, 15. Dezember 2005
Deutsche Spätburgunder des Jahrgangs 1990
Von wein-sigihiss, 07:22

05.07.2005
Deutsche Spätburgunder des Jahrgangs 1990
Schon Damals!
von Sigbert Hiss und Marcus Hofschuster

Journalisten müssen sich äußern, von Berufs wegen, auch wenn sie vielleicht nur ein eingeschränktes Bild von dem haben, worüber sie gerade schreiben oder reden. Robert Parkers legendärer Verriss des deutschen Spätburgunders ist ein treffendes Beispiel für diese grassierende Berufskrankheit. Offenbar hatte der Punkteguru, oder sein Mitarbeiter, beim Verfassen seines letzten  Buches „Parkers Weinguide“ (2003) keinen blassen Schimmer. Dabei hätte er Zeit genug gehabt sich mit dem Thema zu beschäftigen. Deutsche Spätburgunder mit erstaunlichem Niveau gibt es nämlich spätestens seit 1990. Und sie waren nicht mal wirklich selten, wie eine ungewöhnliche Vergleichsverkostung in Liel im Markgräflerland ergab.

Fünfzehn Jahre alte Weine bekommt man aus Bordeaux, Rioja und Tokai ohne Probleme. Fünfzehn Jahre alte Spätburgunder aufzutreiben ist dagegen schon ein kleines Kunststück. Sigbert Hiss, Weinfachberater aus Liel, der zur Zeit in der Nähe von London lebt, hat sich aufgemacht, dieses Kunststück zu vollbringen. Das Ergebnis waren 24 Spät- und ein Frühburgunder aus dem Jahrgang 1990, alle aus Deutschland, die meisten aus Baden. Die Flaschen waren alle in hervorragendem Zustand. Sie kamen direkt aus den Archiven der Weingüter oder aus gut gepflegten Kellern, wie dem des Hotel Bareiss in Baiersbronn.

 

Schon der erste Flight, mit dem Arbeitstitel „Winzergenossenschaften und unbekannte Weingüter“, überraschte die Runde der Tester – die übrigens klein war, aber um so hochkarätiger besetzt: Marcus Hofschuster, Chefverkoster von Wein Plus, Jürgen von der Mark, selbständiger Önologe und Master of Wine, Zsolt Pekker, Redakteur der Nase des Markgrafen, Michael Schmidt aus London, ebenfalls Journalist und Mitarbeiter des Wine Report sowie Jürgen Dietsche, Weinkenner und ‑liebhaber aus Bad Krozingen. Gleich der erste Wein, eine Waldulmer Pfarrberg Spätlese vom Weingut Benz war sehr reif und im Rentenalter angekommen, aber doch besser als der Arbeitstitel erwarten lies. Etwas besser stand da der Gottenheimer Kirchberg vom Weingut Stefan Hess da, mit etwas mehr Restzucker, der ihm seine Rente etwas versüßte.

 

Weit besser als sein Ruf - Der deutsche Spätburgunder

 

Ähnliches und Besseres tauchte im späteren Verlauf viel öfter auf, als die versammelten Experten sich hätten träumen lassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass nach fünfzehn Jahren noch so viele, nicht nur trinkbare, sondern ausgesprochen klasse Weine dabeisein würden“, sagte Sigbert Hiss. Natürlich gab es auch solche, die inzwischen stark abgebaut hatten. Die Spätlese vom Burkheimer Feuerberg (Weingut Bercher), der Tafelwein aus dem kleinen Eichenfaß von Salwey oder ein QbA aus der Magnumflasche vom Weinhaus Heger hatten ihre beste Zeit schon seit längerem hinter sich.

 

Einige der Weine ließen der Nase nach auf ähnlich abgelebten Zustand schließen, verblüfften aber am Gaumen mit intakter Struktur, Dichte und sogar kräftigen Fruchtaromen. So etwa die Auslese vom Burkheimer Feuerberg von Bercher, oder der Tafelwein R vom Weingut Rebholz, der sich durch eine sehr gute Balance auszeichnete.

 

Zwei Serien mit insgesamt 10 Weinen waren dem Kaiserstuhl gewidmet. In dieser Runde machte eine Spätlese vom Weingut Schneider (Endingen) den besten Eindruck. Die Weine wurden übrigens blind verkostet, erst nach der Diskussion der einzelnen Flights wurden die Namen der Ansteller aufgedeckt. Gemeinschaftspunkte wurden keine vergeben. Der Konsens war aber im Fall Schneider einstimmig.

 

Zu einer heftigen Kontroverse kam es über den QbA „R“ von Huber, der als einziger Breisgauer im zweiten Kaiserstühler Flight gelandet war. Der Wein präsentierte sich in tiefem Blauschwarz, mit sehr kräftigem Bukett, das die einen mit dunklen Früchten, Anis, Cassis und Holunder, die anderen mit aufdringlicher schwarzer Johannisbeerblüte und Deftigerem beschrieben. Am Gaumen präsentierte er sich mit ähnlicher Aromatik wie in der Nase – jeweils in gegensätzlicher Interpretation. Weitgehend Einigkeit herrschte über zwei Punkte: Dieser Wein, dem man die Jahre überhaupt nicht anmerkte, war der frischeste im Flight; für einen Spätburgunder zeigte er aber eine eher untypische Aromatik. Allerdings wies Sigbert Hiss darauf hin, dass Spätburgunder aus bestimmten Lagen – zum Beispiel vom Assmannshäuser Höllenberg im Rheingau– sehr oft einen Cassisnote aufweisen, diese also gar nicht so untypisch für die Rebsorte ist. In der 90er Probe fand sich diese Geschmacksrichtung noch deutlich bei zwei weiteren Weinen, den Auslesen von Marget und Kühling-Gillot.

 

Michael Schmidt verhängte trotzdem über den Huber ein „Einfuhrverbot“ für London. „Die Engländer kennen den deutschen Spätburgunder zu wenig; ein so untypischer Wein würde zu viel Verwirrung verursachen“, erklärte er sein Diktum mit einem Augenzwinkern. Sigbert Hiss hat es sich zur Aufgabe gemacht, den deutschen Wein im allgemeinen und den Spätburgunder im besonderen auch im Vereinigten Königreich bekannter zu machen. Dort soll diese Probe unter Beteiligung des „Wine Reporters“ Schmidt  & namhaften Journalisten, in Kürze wiederholt werden.

 

Eine weitere Überraschung des Nachmittags war der innerbadische Vergleich zwischen Markgräflerland und Kaiserstuhl. Da alle Weine während der ganzen Probe zur Nachverkostung zur Verfügung standen, wurde er mit großem Aufwand betrieben – eine halbe Stunde nahmen sich die Verkoster allein für die Gegenüberstellung der drei oder vier interessantesten Weine der beiden Regionen. Insgesamt war die Runde fast fünf Stunden mit den Weinen und ihrer intensiven Diskussion beschäftigt und konnten dabei auch die Entwicklung der Weine in den offenen Flaschen und im Glas in ihr Urteil einbeziehen.

 

Von den sechs Markgräfler Weinen beeindruckten eine Kirchberg Auslese von Soder (Istein), eine Auslese aus dem Hügelheimer Höllberg von Marget und eine Müllheimer Pfaffenstück Auslese von Dörflinger am meisten. Die Weine präsentierten sich gereift, aber voll auf der Höhe, mit typischer Pinot-Aromatik und schöner Struktur. Für einen Teil der Juroren standen sie mit dem besten Kaiserstühler auf Augenhöhe, für die anderen – etwa den Franken Hofschuster – hatten die Markgräfler die Nase sogar deutlich vorn. Jürgen von der Mark lieferte die mögliche Erklärung: „Daran sieht man, dass der Kaiserstuhl für Pinot gar nicht so ideal ist. In einem extrem heißem Jahr wie 1990 wird es auf den steinigen Böden schnell zu trocken und zu heiß. Das kühlere, feuchtere Markgräflerland bietet der Rebe dann die besseren Voraussetzungen.“

 

Auch bei den Markgräflern gab es einen Wein, an dem die Diskussion entbrannte. Die Hügelheimer Höllberg Auslese von Emil Marget fanden die einen grandios, die anderen – weil sehr untypisch – jenseits von Gut und Böse. Was den einen aufdringliche Siruparomen, waren den anderen fulminante Fruchtnoten gepaart mit Eleganz. Konsens herrschte wieder über die mangelnde Typizität; der Wein erinnerte eher an  Cabernet als an Pinot. Jürgen von der Mark fand eine prägnante Beschreibung: „In diesem Wein kommt die Dekadenz des Jahrgangs 1990 zum Ausdruck – und das ist doch wunderbar! Warum soll der Winzer nicht umsetzen, was ihm der Jahrgang bietet?“

 

Dass der letzte Flight aber auch die besten Badener – welche man auch immer vorn sah – übertraf, lag vor allem an den beiden Weinen von Fürst. Seine Spät- und Frühburgunder, letzterer vom Centgrafenberg, waren sicherlich die besten Weine der ganzen Runde. Der Spätburgunder verband ledrig-animalische Düfte mit Gemüsearomen, präsentierte sich am Gaumen frisch und mit perfekter Struktur. Der Frühburgunder kam etwas kantiger daher, sehr animalischen, anfangs mit käsigen & pilzigen Aromen und einem leicht salzigen Abgang. Michael Schmidt war begeistert: „Hier zeigt sich, dass der schwierige Frühburgunder, wenn er von einem Könner bearbeitet wird, dem Pinot noir ebenbürtig sein kann. Vor allem auf sehr mineralischen Böden kann er seine besonderen Stärken ausspielen.“  Nehezu auf Augenhöhe präsentierte sich ein Wein, der wohl mit für die größte Überraschung bei den Meisten Teilnehmern sorgte: die Auslese von Kühling-Gillot machte deutlich, dass auch Rheinhessen ein Wörtchen mitreden kann, wenn es um die besten und langlebigsten Spätburgunder Deutschlands geht.

 

Obwohl die Verkoster ohne Ausnahme als Kenner und Freunde des deutschen Spätburgunders bezeichnet werden können, waren sie doch alle überrascht, zu welchem Niveau es viele deutsche Winzer schon im Jahr 1990 gebracht hatten. Selbst einigen der überalterten, schon weitgehend oxidierten Weine war anzumerken, daß sie deutlich bessere Tage gesehen hatten. Ein Pinot noir, so fanden alle, war ja an sich nicht für die Weinewigkeit gemacht, und fünfzehn Jahre sind für diese Sorte selbst im Burgund ein stolzes Alter. „Vor allem aber muss man bedenken, dass die Winzer damals ja noch am Anfang ihrer Qualitätsentwicklung standen“, betonte Marcus Hofschuster. „Seitdem haben sie nochmal enorm zugelegt und sind noch sehr viel besser geworden.“ Vielleicht wird sich das im Laufe des 21. Jahrhunderts auch bis Amerika herumsprechen.

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